Wie ist es nun dieses Leben? Lustig? Traurig? Falsch – oder doch ehrlich? Tabea Vogel wagt sich in ihrer berührenden neuen Single an die grossen Fragen des «Läbe».
Wenn die Muse einen küsst, darf man sich nicht wehren. Tabea Vogel wird gerade richtiggehend vernascht von dieser Schutzgöttin der Künste aus der griechischen Mythologie. «Läbe/Life» heisst der neuste Wurf der Zürcherin, deren Wesen und Wirken immer noch tief im Berner Oberland verwurzelt ist. Dass ausgerechnet ein Trummer – ein Geschlecht, das ganz in der Nähe von Tabeas Geburtsort daheim ist – ihren Sound musikalisch veredelt, mag Zufall sein. Vielleicht ist es aber auch Schicksal. Oder Fügung.
Ja was ist es denn nun, was dieses Leben ausmacht? Vorgespurte Bestimmung? Führungslose Freiheit, deren Gestaltung einzig und allein in unseren Händen liegt? Oder irgendetwas dazwischen? Es sind Fragen, wie diese, die Tabea Vogel beim Schreiben ihres neusten Songs getrieben haben. Entstanden ist eine berührende Soulnummer, die in der Mundartversion beweist, dass zeitgmässer Soulpop auch in Mundart funktioniert. Wie schon bei der vorangehenden Single «Du bisch» gilt auch bei der Mundartversion von «Läbe» die Devise: Soul made in Zürich, gesungen in Berndeutsch? Mag exotisch anmuten – tönt aber verdammt sexy. Und weil Tabea Vogel derzeit eben gerade einen unglaublichen Kreativitätsschub erlebt, gibt es «Life» auch in Englisch.
Überhaupt ist dieser jüngste Release von Tabea Vogel bloss ein erster Schritt auf einem längeren Weg, der sie diesen Sommer an ein nächstes Ziel führen soll. «Arrive» heisst die EP, welche im Juni kommt und auf der unter anderem «Läbe/Life» zu hören sein wird. Und das in Zeiten, in denen kein Mensch weiss, wie es weiter gehen soll mit diesem Leben, der Kultur und der Musik. «Aber was soll ich tun?», fragt Tabea Vogel. Den Kopf in den Sand zu stecken, kommt für sie nicht infrage – im Gegenteil. Sie folgt ihrem Herzen und nutzt die Krise, um all die Kreativität in sich sprühen zu lassen und so viel wie möglich auf Papier zu bringen.
Sie weiss: Das Leben kennt auch ohne Corona keinen exakten Fahrplan – auch bei der Musik nicht. Und weil sich Tabea Vogel nicht mit 90 Prozent zufriedengibt, läuft auch kein Projekt in geraden Linien. Denn es sind die letzten 10 Prozent, die oft die anspruchsvollsten sind.
So geht Tabea ihren Weg seit eh und je ohne Kompromisse, dafür mit umso mehr Leidenschaft für Musik, Blues und Soul. Eine Leidenschaft, die sie einst im Kinderzimmer im Berner Oberland entdeckt hat. Als Teil der Frauen-Gruppe Härz hat sie vor wenigen Jahren grosse Erfolge gefeiert. «Läbe» ist ein nächster Schritt in ihrer Solo-Karriere, welche die Frau mit der Power-Stimme schon vor den Erfolgen mit Härz gepflegt hat. 2014 hat sie ein Mini-Album veröffentlicht, sie hat Erfahrungen in der Schweizer ESC-Ausscheidung gesammelt und auch schon die Bühne bei der ersten Staffel von «The Voice of Switzerland» gerockt. Tabea hat mit Phenomden gearbeitet und Drum’n’Bass-Tracks released; sie war mit HipHop-Crews und Funkbands auf Tour – unter anderem mit einem früheren Projekt von Dabu Fantastic.